1819 Karlsbader Beschlüsse
Der Mord des Studenten
Karl Ludwig Sand an dem Schriftsteller August von Kotzebue wurde zum Aufhänger
verschärfter politischer Verfolgung. Mit den Karlsbader Beschlüssen vom 20.
September 1819 setzte sich der österreichische Staatskanzler Clemens August
Fürst Metternich vehement für ein Überwachungssystem ein, um nationale und
liberale Bestrebungen zu unterdrücken. Durch ein Netz von Spitzeln wurden
Versammlungen, Publikationen in Büchern und Presse eingeschränkt oder verboten. Die Spitzel machten selbst vor dem privaten Bereich nicht halt und je
nach Auslegung in den einzelnen Ländern wurden Aktionen und Äußerungen mit
empfindlichen Maßnahmen belegt.
1832 Hambacher Fest
Um die 30.000
Menschen aus allen deutschen Ländern trafen sich am 27. Mai 1832 auf dem
Hambacher Schloss, um für nationale Einheit, Verfassungen und Pressefreiheit zu
demonstrieren. Auf Grund der Karlsbader Beschlüsse gab es eine Vielzahl von
Verhaftungen.
1837 Göttinger Sieben
Als König Ernst
August bei seinem Amtsantritt im Jahre 1837 mit einem Handstreich die im
Königreich Hannover bestehende Verfassung außer Kraft setzte, wandten sich
sieben Göttinger Professoren öffentlich gegen diese Willkürmaßnahme. Das hatte
zur Folge, dass sie entlassen und ausgewiesen wurden. Auch die Brüder Jacob und
Wilhelm Grimm gehörten dazu.
1840 Amtsbeginn von Friedrich Wilhelm IV.
Als Friedrich
Wilhelm IV. 1840 das Amt des preußischen Königs übernahm, weckte er mit
Begnadigungen von politischen Häftlingen und Aufhebungen von Berufsverboten große
Hoffnungen auf deutsche Einheit und Demokratie. Acht Jahre später bestimmte er
durch seine Weigerung, die Reichsverfassung anzuerkennen und die Kaiserkrone
für ein einheitliches Deutschland anzunehmen maßgeblich das Scheitern der
Revolution von 1848.
1844 Aufstand der Weber in Schlesien
Den Königen und
Fürsten ging es prächtig während das arbeitende Volk hungerte. Insofern ist der
Aufstand der schlesischen Weber stellvertretend für viele Bevölkerungsguppen zu
sehen, die bitterarm waren und smit ihrer täglichen Arbeit nicht in der Lage
waren ihre Familien zu ernähren.
24. Februar 1848 Sturmglocken von Notredame
Wie ein Donnerschlag
hallte es durch die deutschen Länder, als in Frankreich König Louis Philippe
gestürzt und die Republik ausgerufen wurde. Das Ereignis war die Initialzündung
für den deutschen Frühling im März 1848.
13. März 1848 Flucht Metternichs in Wien
Mit der Eroberung
des Zeughauses war das höchst erzürnte Volk bewaffnet und zwang Metternich zum
Rücktritt. Der 74Jährige flüchtete ins Exil nach England.
1848 Revolution in Berlin am 18. März
Bei einer
Kundgebung von König Friedrich Wilhelm IV. vor dem Berliner Schloss fielen
Schüsse, die wie der berühmte Funken im Pulverfass wirkten. In unglaublicher
Empörung und Einigkeit kämpften Mitglieder aller Bevölkerungsgruppen gegen die
Militärpräsens und errangen einen kurz währenden Sieg über die Willkürherrschaft
des preußischen Monarchen.
31. März 1848 Vorparlament in der
Frankfurter Paulskirche
Mehr als 500 Männer
kamen in der Frankfurter Paulskirche zusammen mit dem Ziel, in den einzelnen
Ländern die Wahl zum ersten gesamtdeutschen Parlament vorzubereiten.
18. Mai 1848 Nationalversammlung in
Frankfurt
Fast 400 gewählte
Deputierte aus allen deutschen Ländern waren bei der ersten Sitzung des vom
deutschen Volk gewählten Parlamentes dabei, um eine gesamtdeutsche Verfassung,
die sogenannte Reichsverfassung, zu erarbeiten.
11. Juli 1848 Einzug des Reichsverwesers in
Frankfurt
Auf Vorschlag des
Parlamentspräsidenten Heinrich von Gagern wurde Erzherzog Johann von Österreich
zum Reichsverweser gewählt. Er sollte sich dafür einsetzen, das die Beschlüsse
der Nationalversammlung in politisches Handeln umgesetzt würden und Deutschland
nach Außen vertreten.
18. September 1848 Aufstand in Frankfurt
Beim Konflikt
zwischen Schleswig Holstein und Dänemark hätte der Reichsverweser zum ersten
Mal außenpolitisch agieren müssen. Stattdessen wurde der Waffenstillstand von
Malmö selbstherrlich von Preußen geschlossen und dieser Alleingang wurde sogar
noch von der Nationalversammlung abgesegnet. Das Vertrauen der Bevölkerung in
das erste vom deutschen Volk gewählte Parlament war gestört, es kam zu einem
Aufstand, der mit Hilfe von preußischem Militär blutig niedergeschlagen wurde.
9. November 1848 Hinrichtung von Robert Blum
in Wien
Nachdem die
Umsetzung der Paulskirchenbeschlüsse stagnierte und mit zunehmendem Erstarken
der Reaktion die Revolution im Sande zu verlaufen drohte, sah Blum die letzte
Chance zur Rettung der deutschen Sache in der Unterstützung des Wiener
Oktoberaufstandes. Doch auch diese Erhebung wurde blutig niedergeschlagen und
hatte Verhaftungen und Hinrichtungen zur Folge. Ohne Prozess wurde das Mitglied
der deutschen Nationalversammlung Robert Blum brutal erschossen.
27. Dezember 1848 Verabschiedung der
Grundrechte des Deutschen Volkes
Trotz aller
Schwierigkeiten wurde mit dem Reichsgesetz über die Grundrechte für ganz
Deutschland ein erster und ein ganz wichtiger Teil der deutschen Verfassung
verabschiedet
27. März 1849 Verabschiedung der
Reichsverfassung für das deutsche Volk
Einige Monate
später war nach Flügelkämpfen, heftigen Diskussionen und beharrlicher
Integrationsarbeit das Verfassungswerk fertig gestellt und wurde verabschiedet.
Ein Großteil der deutschen Länder nahm die Reichsverfassung an und begann, sie
umzusetzen, doch nicht alle. Preußen war noch nicht im Boot und in Hannover
trieb das Ministerium Stüve ein possenhaftes Intrigenspiel mit der
Ständeversammlung.
28. April 1849 Friedrich Wilhelm VI. lehnt
die Kaiserkrone ab
Mit einer Erklärung
vom 28. April 1849 lehnte der preußische König Friedrich Wilhelm VI. von Gottes Gnaden die ihm von den Volksvertretern
angetragene Kaiserkrone für Deutschland ab. Damit war das mühsam erarbeitete
und in hartem Ringen erkämpfte Verfassungwerk gescheitert.
Mai 1849 Reichsverfassungskampagne
Ein Großteil der
Bevölkerung stand hinter der Reichsverfassung und wollte das Scheitern nicht
hinnehmen. Nachdem friedliche Kundgebungen, Petitionen und Pressekampagnen von
den monarchischen Herrschern nicht gehört wurden, kam es wieder zu Aufständen,
so im sächsischen Dresden, in der Pfalz und in Baden. Alle Erhebungen wurden jedoch
militärisch niedergeschlagen und hatten für die Kämpfer bittere Konsequenzen.
Es gab Verhaftungen und Hinrichtungen. Wer noch flüchten konnte, verließ sein
Heimatland.